Primat der Sicherheit

Im internationalen Übereinkommen vom 17. Juni 1994 über nukleare Sicherheit hat sich die Schweiz verpflichtet, eine wirksame nukleare Sicherheitskultur zu fördern und sicherzustellen, dass Programme zur permanenten Qualitätssicherung aufgestellt und durchgeführt werden. Deren Ziel ist es, den besonderen Anforderungen aller für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Tätigkeiten Genüge zu tun. Diese Verpflichtung ist in der Schweizer Kernenergiegesetzgebung umgesetzt. So wird zum Beispiel für den gesamten Lebenszyklus einer Kernanlage explizit ein Qualitätsmanagementprogramm verlangt, beginnend mit der Projektierung und endend erst mit Abschluss der Stilllegung.

Höchste Priorität für nukleare Sicherheit.

Die International Nuclear Safety Group (Insag), ein beratendes Expertengremium der International Atomic Energy Agency (IAEA), hat zum Management der Sicherheit eine Reihe von international akzeptierten Normen ausgearbeitet und sie gesamthaft als «Sicherheitsmanagement-System» bezeichnet. Dabei legt die Insag Wert darauf, Sicherheit nicht separat von andern Tätigkeiten zu behandeln, sondern vielmehr als integralen Bestandteil des Qualitätsmanagementsystems aufzufassen. Dementsprechend ist in Kernkraftwerken die Sicherheitskultur ein wichtiges Element des Qualitätsmanagements.

Die Betreiber erachten die Sicherheit ihrer Kernkraftwerke als oberste Priorität. Daher messen sie einer guten Sicherheitskultur im Kraftwerk hohe Bedeutung zu. Sie verstehen unter einer guten Sicherheitskultur das optimale Zusammenwirken ihrer Unternehmenskultur und ihrer Führungsprinzipien mit den individuellen Verhaltensmustern der Mitarbeitenden. Sicherheitskultur wird als integraler Begriff verstanden, der alle relevanten Aspekte der technischen und betrieblichen Sicherheit abdeckt.