Wano Peer Reviews

Dies erfolgt auf den Gebieten Organisation und Administration, Betrieb, Unterhalt, Technische Unterstützung, Strahlenschutz, Betriebserfahrung, Training und Qualifikation, Chemie und Brandschutz sowie auf Wunsch der überprüften Anlage in weiteren Bereichen, zum Beispiel in der Notfallplanung. Das Ziel ist es, Verbesserungspotential aufzuzeigen, welches realisiert werden müsste, um den unter den Kernkraftwerken weltweit höchsten Standard zu erreichen. Insbesondere werden alle Mitarbeitende und die ganze Organisation betreffende Aspekte beurteilt, wie Sicherheitskultur, menschliches Verhalten, Selbstbeurteilung, Arbeitssicherheit, Kontrolle des Anlagezustandes, Arbeitsplanung und Verhalten der Systeme und Ausrüstungen sowie deren Zustand.

Jeder Kernkraftwerkbetreiber weltweit ist Mitglied der World Association of Nuclear Operators und unterzieht sich regelmässig deren Sicherheitsbeurteilung.

Das in einem Wano Peer Review festgestellte Verbesserungspotential richtet sich nach weltweit bester Gepflogenheit und ist nicht als Defizit hinsichtlich Erfüllung gesetzlicher Standards zu interpretieren. Ziel der Wano ist auch, Stärken zu identifizieren, d.h. Gepflogenheiten („Best Practices“), die dem weltweit höchsten Standard entsprechen, um den andern Kernkraftwerken zu ermöglichen, solche ebenfalls einzuführen.

Ein Wano Peer Review dauert drei Wochen. Die Peers gewinnen ihre Information vor allem durch Beobachtungen in der Anlage und Interviews beliebiger Personen. Die Beobachtungen und Interviewergebnisse werden analysiert und zu Fakten verdichtet. Aus einer Auslegeordnung mit Gruppierung der typischerweise etwa 1’000 Fakten werden Stärken, aber vor allem Verbesserungspotential abgeleitet. Die Erkenntnisse betreffen oft Gebiete, in denen der Betreiber bereits Verbesserungen eingeleitet hat, die er beispielsweise aus dem Review Prozess seines Qualitätsmanagements gewonnen hat.

Nach einem Wano Peer Review formuliert der Betreiber Massnahmen, um das in den einzelnen Gebieten festgestellte Verbesserungspotential zu realisieren. Die Wirksamkeit der Massnahmen wird nach etwa zwei Jahren in einem Follow up Peer Review überprüft. Nach weiteren zwei Jahren beginnt der Prozess wieder von vorne. So ist ständig ein Ansatz zur integralen Verbesserung der Abläufe im Kernkraftwerk gegeben.